Donnerstag, 13. November 2008

Sound-Design klingt eben besser als Geräusche.

Wenn man Dialog als den Golf unter den Funkspots bezeichnen würde, so sind Geräusche der Alfa Romeo.

Ein guter Sound beim Funk kann aufregend sein, einem aber auch die Dramaturgie aus der Kurve fliegen lassen.

Zuerst wollen wir mal festhalten, dass man nicht Geräusche sagt, wenn man einen Funkspot gestaltet, sondern Sound-Design. Oder Sound-Effects. Kurz SFX.

Sound-Design klingt allein beim Aussprechen schon moderner als der Begriff Geräusch-Gestaltung.

Nun muss man unterscheiden zwischen Spots, die von einem Sprecher dominiert werden, aber Geräusche als Unterstützung der Idee nutzen (von Atmosphäre bis zu einzelnen dramaturgischen Sounds).

Oder ob das Sound-Design die Idee ist.

Natürlich gibt es auch beides zusammen. Sound-Design mit einem Sprecher.

Hier ein Beispiel, bei dem der Sprecher auch gleich das Sound-Design liefert.




Sprache als Sound-Design.
Kunde: Goodyear / Agentur Leagas Delaney.



Wie ich gestern festgestellt habe, ist der Dialog das dominante Stilmittel bei Funkspots. Häufig findet man deshalb ein Sound-Design, dass diese Dialoge unterstützt.

Türen schlagen, Reifen quietschen, Zähne klappern – je nach Dramaturgie des Dialoges soll ein Sound-Design die Geschichte unterstützen.

Ein gutes Beispiel aus Sprecher und Sound-Design, das die Geschichte verstärkt, hört sich so an:





Sound-Design, das dem Dialog eine Geschichte gibt.
Kunde: Mercedes-Benz / Agentur: Jung von Matt.


Das Sound-Design kann aber auch die Hauptidee des Spots sein, um die sich dann der Dialog rankt.

Auch hier gibt es ein schönes Beispiel.




Sound-Design als Spot-Idee.
Kunde: RTS / Agentur: Grabarz & Partner


Wer sich für eine Funkspot-Idee entschließt, die ein bestimmendes Sound-Design mit einbezieht, sollte entweder sehr klare Vorstellungen davon haben, wie das Sound-Design
auszusehen hat.

Oder er sollte sich – bevor er seine Ideen zum Kunden trägt – mit einem Tonstudio und den dortigen Tonmeistern (sorry Sound-Designern) besprechen oder von ihnen inspirieren lassen.

Problematisch kann es werden, wenn man sich ein Sound-Design „irgendwie vorstellt“ und mit dieser vagen Ahnung dann eines schönen Tages im Tonstudio sitzt.

Die Sound-Designer können dann häufig auch nur mit Tonkonserven versuchen, die entsprechende Sound-Idee umzusetzen.

Besser ist es, wenn man sich vorher bespricht (trifft), denn dann können die Studioexperten einige Dinge vorbereiten, um die entsprechenden Geräusche vorher schon zu suchen oder sie im Studio selbst herzustellen.

Das Quietschen eines Fensterleders muss nicht unbedingt mit einem Fensterleder hergestellt werden. Vielleicht pfeift man dafür besser in eine Klarsichtfolie.

Neben den Geräuschen ist Musik das dritte wichtige Element im Instrumentenkasten einer Funkspot-Gestaltung.

Damit hätten wir die großen dramatischen Drei der Funkproduktion vervollständigt: Sprache, Geräusche, Musik.

Doch davon sing ich euch morgen ein Lied.

Tipp 52: Wenn Sound-Design deine Funk-Idee bestimmt, sprich mit einem Sound-Designer, bevor die Idee zum Kunden geht.


Mein Dank geht noch mal an Studio Funk für die Unterstützung bei diesem Beitrag.

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