Sonntag, 28. Juni 2009

Ein wahrer kreativer Preis: Titanium.

Wenn ich in meinem Leben noch einen Kreativ-Preis gewinnen möchte, dann einen Titanium-Löwen in Cannes.

Hier werden wirklich Kampagnen ausgezeichnet, über die die Welt oder ein Land (bzw. Teile davon) geredet haben.

Oder wie es Dan Wieden 2003 bei der Einführung dieses Preise sagte: It should ask judges to celebrate daring.

Hier gibt es keinen Fake. Hier gibt es auch keine Irrelevanz.

Die Titanium/Integrated-Jury in Cannes zeichnet einfach die weltbesten Kampagnen aus. Schon auf der Shortlist zu stehen, ist eine echte Auszeichnung.

Es freut mich für die Kollegen von Heimat, dass sie es mit ihrem „Hornbach-Haus“ zu Silber gebracht haben. Ich glaube, es ist der erste deutsche Titanium-Löwe überhaupt.

Chapeau, Guido.

Nun ist der Titanium Grand Prix, die Obama/Biden-Kampagne 2008, zweifelsfrei eine Kampagne, die jeder kennt und daran konnte die Jury nicht vorbei.

Hat doch eine politische Kampagne zum ersten Mal das Internet und seine Möglichkeiten gnadenlos genutzt, um die Präsidentschaftswahl in Amerika zu Gunsten von Barack Obama zu entscheiden.

Mit den ganzen Prominenten, mit der Spendenaktion, mit allen sozialen Networken, etc.



Titanium Grand-Prix „Obama/Biden 2008 Presidential Campaign“.


Diese Kampagne ist zweifelsohne beeindruckend.

Aber natürlich stand hinter dieser Kampagne ein ganzes Netzwerk von Leuten, eine Lobby mit Geld und die ganze geballte Macht einer großen amerikanischen Partei.

Deshalb versetzt mich persönlich der Preis nicht so in kreative Euphorie wie andere, die aus ihren „beschränkteren“ Möglichkeiten etwas gemacht haben.

Ich empfehle jedem, sich unter www.canneslions.com alle Filme zu den Kampagnen für Titanium und Integrated anzusehen. 100% Horizont-Erweiterung.

Mich persönlich haben drei Löwen in dieser Kategorie besonders beschäftigt, und zwar die der Agentur namens Goodby, Silverstein und Partners.

Die Agentur hat für drei Kampagnen Löwen erhalten, war mit fünf Arbeiten auf der Shortlist.
Gold für Sprint (The Now Network), Silber für Haägen-Dasz (HD loves HB) und Bronze für Hyundai (Assurance).

Ich bilde mir ein, dass sie wie keine andere in den letzten Jahren den Wandel von einer reinen klassischen zu einer „integirerten“ Agentur vollzogen hat und eine Vielzahl von Kampagnenideen hervorbringt, die wegweisend sind.

Und das dazu mit weniger Getöse als viele andere Shops in Amerika.

In dieses Bild passt ein Kommentar von Jeff Goodby unter der Überschrift:

We are becoming irrelevant award chasers.

Eine Passage möchte ich herausheben und all den deutschen Goldjägern ans Herz legen, die mehr an die Medaillen und die Rankings denken als an die eigentliche Arbeit:

It's fast becoming clear that the majority of things we're rewarding, as an industry, are either small or marginal efforts for legitimate clients, things we made for real clients that the clients seem not to have ever heard of, or out-and-out fakes.

Some of these projects are well-intentioned since, at the very least, they are meant to "inspire" us when we work on bigger, better-paying accounts. But without getting into whether this kind of activity is immoral or just plain chickenshit, I'd like to point out a graver toll it's taking on us all:

It's making our business less famous. Less fun. Less public. Less about any of the reasons you probably got into it in the first place.

Okay, wir reden hier über das ganz große Kampagnenkino und viele von Euch werden sagen, wie schlage ich denn die Brücke zu meinem profanen Briefing-Alltag, der morgen früh wieder auf meinem Tisch liegt.

Im ersten Augenblick gibt es womöglich keine Brücke.

Im zweiten Augenblick sollte man dann mal reflektieren, ob man als Kreativer nicht viel zu wenig nach den geistigen Schubladen greift, die außerhalb der eigenen wahrgenommenen Reichweite liegen.

Wer den Biss nicht verspürt, immer und immer wieder höher greifen zu wollen, der sollte auch nicht von Edelmetall träumen.

Freitag, 26. Juni 2009

Cannes ist einfach Film.

Zu der Zeit, in der ich als Texter auf Löwenjagd ging, gab es in Cannes zwar auch viele Kategorien. Aber das waren Unterkategorien wie Auto, Versicherungen, Dienstleistungen etc. innerhalb einer einzigen Kategorie.

Und die hieß Film.

Ok, es wurde vielleicht noch in Kino und TV unterschieden, aber das war es dann auch.

Nach den (Spiel)-Film-Festspielen in Cannes folgten immer die Werbefilmfestspiele.

Die waren recht überschaubar. Irgendwie ganz angenehm.

Man musste beim Einsenden nicht so viel überlegen wie heute.

Da war ein Film. Den hatte man gedreht. Der ging on air. Und dann hat man ihn eben nach Cannes geschickt.

In weiser Voraussicht haben die Veranstalter den Welt-Werber-Event über die Jahre Schritt für Schritt erweitert. Und so ist er heute ein komplexer und natürlich absolut zeitgemäßer Wettbewerb.

Zu recht der Wettbewerb.

Dennoch, Cannes ist für mich persönlich immer noch Film. Und Film ist eben immer noch das Lieblingsmedium der meisten Kreativen.

Doch auch die Filmlandschaft hat sich mächtig verändert. Zum einen durch die digitalen Medien. Zum anderen durch die zahllosen technischen Möglichkeiten (im übrigen auch digital geprägt), die einem heute zur Verfügung stehen.

Ich bin deshalb wieder sehr auf die Film-Löwen gespannt, vor allem auf Gold und auf den Grand-Prix.

Einer meiner Favoriten (natürlich neben Heineken's "Walk-in-Fridge") ist „Dance“ von Saatchi & Saatchi London für T-Mobile UK.

Auch wenn ich das Konzept zunächst etwas austauschbar fand (hätte auch Vodafone machen können – richtige Antwort: haben sie aber nicht), so zählt hier einfach der Hype, den das Konzept „Life’s for sharing“ erzeugt hat.

Was absolut für das Konzept spricht, ist die Tatsache, dass es nicht einfach nur ein TV-Spot ist, sondern ein Event. Dass hier nicht einfach nur ein Shootingboard abgefilmt wurde, sondern dass man vieles dem Zufall überlassen musste (Zitat des Regisseurs: diese Bilder und Emotionen hätte man nie planen können).

Ich muss sagen, dass ich – nach meiner anfänglich kritischen Haltung – inzwischen doch sehr viel Sympathie für die Idee habe, denn die Emotion und die Spontaneität des Spots ziehen einen rein in den Film.

Der neueste Coup ist nun am 6. April am Trafalgar Square in London erfolgt.

Über Facebook und MySpace wurden die Leute zu einem neuen Event à la „Tanznummer“ in Liverpool eingeladen. Doch anstatt zu tanzen wurde eine riesige Karaoke-Veranstaltung daraus gemacht. 

Die Organisatoren hatte mit 5000 bis 6000 Leuten gerechnet. Über 13.500 sind gekommen.

Mitten unter Ihnen die charismatische Sängerin Pink, die sich erst nach einigen Karaoke-Einlagen der Menge zu erkennen gegeben hat.

Cannes ist einfach Film. Wie mein Beitrag vom Mittwoch zeigt, wieder mehr denn je. 

Denn inzwischen hat auch der "Erklärungsfilm" eine wichtige Rolle übernommen.

Die Titanium Löwen (Integrated) kommen ja erst noch.

TVC „Sing-Along“ (Langversion) für T-Mobile UK, Agentur: Saatchi + Saatchi London.


Dann erschien „Pink“ und sang mit der Menge den Janis Joplin Klassiker „Piece of my Heart“.

TVC „Sing-Along/Pink appears“.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Cannes: Wo führt das noch hin?

Es läuft seit Tagen die Werbe-Weltmeisterschaft und ich habe noch mit keiner Silbe darüber geschrieben. Vielleicht weil ich durch diese unglaubliche Cannes-Dynamik in meinem Computer wie paralysiert bin. 

Auf Twitter tickern im Minutentakt die Löwenmeldungen aus allen Richtungen ein. Ob von glücklichen oder unglücklichen Agenturchefs, von freudetrunkenen oder frustrierten Kreativen, ob von Produktionen, Juroren oder von der Presse.

Ein einziger Hype.

Ich verstehe jeden, der sich über seinen Löwen freut, denn für einen Werbekreativen gibt es keine schönere Auszeichnung.

Da wir so gut wie nichts eingeschickt haben, konnte ich dem Treiben mit einer gewissen virtuellen Distanz folgen. 

Bis heute abend (bzw gestern abend, es ist nach Mitternacht).

Ich hatte ein längeres Telefonat mit einem sehr geschätzten Kreativen, der Mitglied der Promo-Jury war (nein, der deutsche Juror war es nicht, der ist mir nicht bekannt).

Ich lauschte neugierig seinen Ausführungen über die Juryarbeit. 

Er meinte, dass er bei seiner Berufung in die Jury etwas skeptisch gegenüber der Kategorie Promotion gewesen sei, aber dass das unberechtigt war, denn die Juryarbeit selbst war inspirierend, weil man es mit „hochkarätigen“ Kollegen zu tun hat und viele davon relativ objektiv einschätzen konnten, was wirklich gut und relevant – und was eben nicht so gut und irrelevant ist.

Seine interessanteste Erkenntnis aber war, dass aus einer Kategorie, die früher von Erklärungspappen, Displays oder Aufstellern dominiert war, heute eine reine Filmjury geworden ist.

Promotion ist nicht mehr die klassische Verkaufsförderung am POS, sondern eine aktionistische wie interaktive Disziplin. Ganz nah oft an „integrated“, denn häufig werden viele, manchmal alle Register der online-/offline-Vernetzung gezogen.

Das macht auch Sinn.

Doch nicht nur einige brillante Ideen, sondern ebenso die Qualität der dazu nötigen Erklärungsfilme hat meinen Freund beschäftigt.

Da waren Unmengen von Clips, deren Produktion sich allein im geschätzten Bereich von € 20.000  abspielen dürfte. 

Professionelle Sprecher, Animationen, Bildbearbeitung, Schnitt, Inszenierung, Motion Graphics etc.

Wenn du nicht eine wirklich einfache wie geniale Idee hast, brauchst du ein professionelles Video, um den Löwen aus dem Käfig zu locken (habe ich schon mal an anderer Stelle erwähnt).

Nur: die finanziellen Dimensionen erschrecken mich dann doch.

Ganz abgesehen von der Zeit, die mit der Produktion drauf geht, so kann allein eine einzige Idee mit Einsendegebühren (in mehreren Kategorien) so um die € 25.000 kosten.

Hast du vier Ideen, liegst du bei € 100.000.

Viel Geld für einen Löwen.

Ob das jetzt der neue Maßstab ist, mag ich nicht beurteilen, doch für das Geld kann man in einer Agentur auch andere wichtige Dinge tun. 

Zum Beispiel ein gutes Team ein Jahr lang beschäftigen.

Da fragt man sich als Agenturchef schon, wohin soll das führen?

Muss man sich nicht wirklich andere Wege als Wettbewerbsrankings überlegen, um Kunden auf seine Kreativität aufmerksam zu machen?

Erfordert diese ganze Wettbewerbsblase nicht eine radikale Reform?

Ich habe darauf die richtige Antwort noch nicht gefunden.

Das Telefonat ist erst einige wenige Stunden her.

Im übrigen erwähnte mein lieber Freund noch, dass die deutsche Fake-Maschinerie in der Jury ein Thema war. Aber das wirklich nur am Rande.

Hier nun folgt ein erfolgreicher "Erklärungsfilm" für eine Kampagne, die neulich schon beim D+AD einen Black Pencil gewonnen und auch beim Clio abgeräumt hat. 

Ich bin mir sicher, dass sie in der Titanium-Kategorie in Cannes einen verdienten Löwen bekommen wird.

Irgendwie bilde ich mir ein, dass dieser Film vielleicht ja doch nur € 5.000 gekostet hat.

Erklärungsfilm „Million“ für das New York Department of Education. Agentur: Droga 5, New York.

Montag, 22. Juni 2009

Nicht in sozialen Netzwerken verheddern.

Letzte Woche habe ich einen Artikel gelesen, der die vermeintlich fünf besten Facebook Fan Pages vorgestellt hat.

Ehrlich gesagt wusste ich bis dato gar nicht, dass es so etwas gibt.

Fan Pages sind gewissermaßen die Second-Life-Shops von Marken auf Facebook (und das sollen inzwischen ja auch nur noch virtuelle Ruinen sein). 

Hier mal beispielhaft der Facebook-Auftritt von Coca Cola.

Diese Werbeinseln in den sozialen Online-Netwerken unterstreichen, was ich letzten Freitag schon zum besten gegeben habe.

Kaum ist ein neues soziales Netzwerk im Kommen, schon stürzen sich alle darauf, die da meinen, im digitalen Zeitalter immer die ersten sein zu müssen.

Die Goldgräberstimmung um die sozialen Netzwerke hat bei so manchem Werbespezialisten das Denken aus dem Gleichgewicht gebracht.

Deshalb hier eine mentale Wasserwaage zum austarieren der Hirnaktivität: Bevor man einer der ersten ist, der in den allerneuesten der neuen Medien auftauchen, sollte man für eine gute Marken Story sorgen.

Am besten eine Story von der Qualität, die die Mitglieder der sozialen Netzwerke veranlasst, von alleine darüber zu berichten.

Eine solche Story hat sich der amerikanische Telekommunikationsanbieter Sprint verpasst: the NowNetwork.

Den Film dazu habe ich bereits an anderer Stelle gezeigt.

Aber auch die Website ist Löwen-verdächtig (wer es über sein soziales Netzwerk noch nicht mitbekommen haben sollte: wir sind in der Cannes-Woche).


Website „NowNetwork“ von Sprint. Agentur Goodby Silverstein & Partners, San Francisco.

Freitag, 19. Juni 2009

Ein neuer Kreativensport.

Kaum gibt es ein neues digitales Medium, schon wird versucht, es für Werbung zu nutzen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass es mehr darum geht, den Facebooks oder Twitters dieser Welt ihre werbliche Jungfräulichkeit zu rauben als das die Aktion selbst wirklich etwas bringt (außer Fach-PR natürlich).

Im Rahmen der Kampagne „Meet the Volkswagens“ von CP+B gibt es jetzt ein Banner, in das man seinen Twitter-Namen eingeben kann. Der eigene Twitter-Account wird dann „analysiert“ und man erfährt, welcher Volkswagen am besten zu einem paßt.

Besonders in Amerika scheint sich diese „mediale Entjungferung“ zu einem Kreativensport zu entwickeln.

Es bleibt spannend.

Hier der Link zu einem Artikel, über den man den Banner ansehen kann.


Donnerstag, 18. Juni 2009

Ist das noch Werbung?

Es gibt eine Website, die sich mit Tampons beschäftigt. Aber das wirklich nur am Rande.

Eigentlich ist es die Website eines Jungen namens Zack, der über Nacht sein männliches Teil verloren hat und geschlechtlich jetzt wie eine Frau ausgestattet ist.

Aufgemacht wie eine Sitcom. Mit ziemlich lustigen Filmen (schaut mal „men are pigs“).

Natürlich kann man Zack auf Twitter verfolgen und an seinem Blog teilnehmen.

Schöne Idee: Ein Junge wird plötzlich ein Mädchen und muss sich mit weiblichen Problemen rumschlagen.

Initiator der Seite scheint Tampax (also Procter + Gamble) zu sein. Mit dem klassischen Microsite-Modell, also einem Promotion-Webauftritt, der von der Marken-Website völlig abgekoppelt ist.

Doch so, wie die Seite aufgemacht ist, frage ich mich, ob das noch Werbung ist?

Sicher wird man über die Seite reden und sicher wird der ein oder andere auch mitkriegen, welche Marke dahinter steckt.

Aber verkauft das am Ende mehr Tampons?





Website „Zack16“ für Tampax von Leo Burnett, Chicago. www.zack16.com

Dienstag, 16. Juni 2009

Unsere Vögel im Iran.

Egal ob hassen oder lieben, für die Protestbewegung im Iran ist Twitter der vitale Kontakt zur Außenwelt.

#iranelection.

Unter diesem „Trendbegriff“ verschicken Internet-Nutzer über Twitter derzeit im Sekundenabstand 140-Zeichen-Meldungen zur Situation im Iran und zu den laufenden Protesten.

Viele der gesendeten Meldungen stammen laut Spiegel direkt aus dem Iran selbst. Trotz der im Land verhängten Netz-Zensur.

Eine Kampagne, die nur über ein einziges Medium funktioniert und Massen bewegt.

Irgendwie beeindruckend wie beängstigend zugleich.

Es zeigt aber, was für eine Bedeutung Twitter bekommen hat.

Wie schon an anderer Stelle hier erwähnt, ich war am Anfang äußerst skeptisch gegenüber dem Zwitscherkanal, aber inzwischen gibt es für mich momentan kein effizienteres Instrument, um schnellstens an all die Informationen zu kommen, die mich interessieren.

Ich muss mir nur die richtigen Trends/Themen raussuchen und den Leute folgen, auf deren Informationen ich Wert lege. Den Rest kann ich ausblenden.

Ausprobieren. Kann Twitter nur jedem ans Herz legen.

Passend zu #iranelection auch dieses schöne Anzeigenmotiv.



Eines von drei Motiven der Kampagne "Mouse" für International Society for Human Rights. Agentur: Ogilvy, Frankfurt.

Sonntag, 14. Juni 2009

Lieber Ralf.

(Dieser Text nimmt direkten Bezug auf den unten folgenden Beitrag).

Grabarz + Partner ist nicht die RMS-Agentur. Das war eine falsche Behauptung von mir und ich möchte mich dafür  entschuldigen. Es gibt diese langen Spots für Radiowerbung, die ich auf Radio HH immer höre und ziemlich gut finde, so dass ich wohl automatisch angenommen habe, dass sie von euch stammen müssten.

Zur Sache selbst: Man kann es durchaus kritisch betrachten, wenn die beiden Chefs der wahrscheinlich größten deutschen Funkstudios seit Jahren regelmäßig in der RMS-Jury sitzen. Warum nicht andere auch? Und warum überhaupt wiederholen sich Namen über die Jahre bei der Jurybesetzung?

Man kann es weiter  kritisch sehen, wenn die Spots eines Kunden gewinnen, der selbst in der Jury sitzt. Spots, die sich kreativ nicht gerade von den vielen anderen, die nicht gewonnen haben, absetzen (ok, stimmt, dass ist ausschließlich meine persönliche Meinung).

Es fällt selbst den jungen Kreativen auf, dass es bei deutschen Wettbewerben teilweise eine Korrelation zwischen Jurymitgliedern und Gewinnerarbeiten gibt. Und es wäre naiv zu bestreiten, dass es nicht eine gewisse "Wie-schneiden-unsere-eigenen-Arbeiten-ab"-Dynamik in Jurys gibt. 

Lobbyismus gehört zum Geschäft. Besonders, wenn es immer wieder ähnliche Jury-Zusammensetzungen gibt. In der TV-Jury des ADC fallen mir (ohne Internetrecherche) vier Namen ein, die schon seit mindestens drei Jahren immer in der Jury sitzen. Warum?

Fakt ist: Bei den international relevanten Wettbewerben (Cannes, One Show, D+AD) wechselt Jahr für Jahr die Jury und der Juryvorsitzende komplett. Es gibt keine Wiederholungsbesetzungen.

Ich finde, ein kompletter Jurywechsel ist einfach die professionellere Einstellung des Veranstalters gegenüber allen Wettbewerbs-Teilnehmern.

Meine Haltung zu Fakes ist sehr kritisch, lieber Ralf, das stimmt. Die Gründe findest du hier und hier und hier. Diese kritische Haltung muss aber nicht automatisch dazu führen, dass unsere Agentur keine Goldideen produziert. Die Gründe dazu findest du hier.

Es ist auch richtig, dass wir bei Kreativwettbewerben nicht so erfolgreich sind wie viele andere (less talk, more rock).

Was daran liegt, dass da zwei Herzen in Hermanns und meiner Brust schlagen. 

Wenn du als Kreativer in einer Zeit „groß“ wirst, in der die meisten deiner Medaillen-Arbeiten auch echt gebrieft wurden und im Fernsehen oder in der Zeitung national zu sehen waren, dann fällt es einem einfach schwerer, erst Ideen zu entwickeln und dann Kunden zu suchen.

Und: Wir haben unsere Kreativen bisher noch nicht ein ganzes Wochenende zusammen getrommelt, nur um Goldideen zu produzieren. Vielleicht sollten wir das tun.

Zum Schluss eine persönliche Sache:

Dass ich mich als Chef der Werbeagentur Leagas Delaney kritisch in meinem privaten Blog äußere, ist doch wohl mein gutes Recht. Ich finde es höchst verwunderlich, dass du dieses Recht anzweifelst, denn jeder Leser weiß, dass es ein privater Blog ist und nicht das offizielle Zentralorgan der deutschen Werbung.

Zudem hat jeder Leser die Möglichkeit, seine Gegenmeinung zu äußern. So wie du es getan hast. Demokratischer geht es eigentlich nicht. Selbst bei einer Zeitung werden Leserbriefe ausgewählt. Hier nicht.

Ich hoffe, dass wir immer noch in einer Demokratie leben, wo jeder sagen kann, was er denkt. Zumal es nur um Werbung geht.

Dass mein kritischer Blog unsere Lobbyfähigkeit in den Jurys verschlechtert, damit muss ich leben. Wie auch unsere Kreativen.

Beste Grüße

Stefan

Gegendarstellung von Ralf Heuel.

In meinem Beitrag „Eine Frage der Jury“ habe ich mich am Freitag, den 20. Februar 2009 zur Ramses-Gala und der Preisverleihung geäußert.

Letzte Woche hat Ralf Heuel, Kreativ GF bei Grabarz + Partner, dazu einen Kommentar geschrieben.

Da er sich und seine Agentur sowie auch den Veranstalter RMS von mir falsch beurteilt sieht, möchte ich seinen Beitrag hier gerne noch mal allen Lesern zur Ansicht ins Netz stellen. Die ein oder andere Argumentation von mir verdient sicher eine kritische Betrachtung.

Für den geneigten Leser ist es ein interessanter Diskurs, der mal wieder zeigt, wie brisant das Thema Awards, Fakes und auch Jury ist – und wie die Emotionen und Eitelkeiten hoch kochen.

Hier ist der ungekürzte Kommentar von Ralf:

Ach Stefan,



gerade hat mich jemand darauf hingewiesen, dass Du in Deinem Blog über mich und meine Agentur und den Ramses geschrieben hast. Ist zwar schon ein wenig länger her, aber trotzdem möchte ich mich dazu kurz äußern.

Ich will jetzt nicht grundsätzlich darauf eingehen, wie ich es finde, dass der Geschäftsführer einer Agentur, die den Namen Leagas Delaney im Rücken hat, hier so locker den Stab über die Arbeiten anderer Agenturen bricht - dabei selbst den Ball kreationstechnisch aber dann doch eher flach hält. Das wäre zu billig.

Ich will auch nicht darauf hinweisen, dass es fair gewesen wäre, zu Deinem Ramses-Eintrag mal mit mir oder irgendeinem anderen Beteiligten zu sprechen. Das wäre fast noch billiger.



Ich will erst recht nicht darauf eingehen, wie schade ich es finde, mit so einem locker hingeflockten Blog-Eintrag eine ganze Jury oder auch einen Veranstalter zu diskreditieren, der versucht, ein unterschätzes Medium bei Kreativen ein bisschen aufs Radar zu kriegen.
Das wäre am allerbilligsten.



Stattdessen werde ich nur kurz die Fakten in Deinem Eintrag kurz richtig stellen:



- Grabarz & Partner war nie und ist nicht die Agentur des Ramses Veranstalters RMS

- 3/4 der Ramses Jury wird in jedem Jahr neu besetzt. Ausnahme: Klaus Funk und Mathias Lührsen als Vertreter der führenden Produktionshäuser und HP Albrecht
- (Es dauert fünf Minuten, im Internet zu recherchieren, dass die Jury beim Ramses - von o.g. Ausnahmen abgesehen - in jedem Jahr anders besetzt war)

- Außer mir war noch nie jemand von Grabarz & Partner in der Ramses Jury

- Ich war exakt zweimal in der Ramses Jury: 2008, davor im Jahr 2001 oder 2002

- Die von Dir angestossene Fake-Diskussion ist in sofern ein wenig pikant, weil ich schwarz auf weiss habe, welche Spots von Leagas Delaney eingereicht wurden



Soweit die Faktenlage beim Ramses. 



Grundsätzlich freue ich mich, dass Du gerade das Internet und das Blogging für Dich entdeckt hast. 

Bei aller Euphorie entbindet Dich das allerdings nicht davon, Deine Beiträge halbwegs solide zu recherchieren, bevor Du sie veröffentlichst.



Und wenn dir irgendwie die kreativen Highlights in Deutschland fehlen, gibt es eine bewährte, allerdings etwas mühsame Methode: mach sie einfach selber. 



Oder, wie es einer unserer Junioren nach dem Lesen Deines Blogs formulierte:


Less talk. More rock.



Schöne Grüsse,



Ralf Heuel

Dienstag, 9. Juni 2009

Perfekt synchronisiert.

Die haben es einfach drauf, die Marketingspezies bei Apple.

Kaum ist das neue Apple iphone 3G am Montag auf der Apple Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco vorgestellt worden und durch die gesamte internationale Presse gegegangen (auch bei Twitter hat sich die Gemeinde darüber schwer einen abgevögelt), schon geht der neue TV-Spot über den Äther.

Ok, nicht genial, aber einfach gute Werbung.

Wer weiss, wie schwer es ist, alle Disziplinen auf den Punkt zu synchronisieren, kann diese Leistung umso mehr respektieren (wie auch die Geheimhaltung aller Beteiligten bis zum Tag X).



TVC „Break in“ für das neue Apple iphone 3G von TBWA/Media Arts Lab, Los Angeles.

Inhouse Agenturen.

Es gibt Unternehmen, die stellen ihre Werbeagentur selbst auf die Beine. Das nennt man dann Inhouse Agentur.

Bei manchen Unternehmen ist es eine riesige Abteilung, bei anderen eine eigene, räumlich getrennte Agentur, die mehrheitlich der Firma gehört, für die sie Werbung macht.

Warum machen Unternehmen das?

Natürlich, um Kosten zu sparen, um Wege kurz zu halten und um Know How zu schützen.

MediaMarkt und Saturn haben beispielsweise so eine Inhouse Agentur, die heisst RedBlue Marketing.

Besonders gerne haben Verlage und Modeunternehmen solche Inhouse Agenturen. Die Modedesigner oder Redakteure sind schließlich auch Kreative. Und die haben den Glauben sowie das ungebrochene Selbstbewußtsein, dass sie Werbung für ihr Unternehmen einfach besser drauf haben als Werber von außerhalb. Selbst wenn sie es nebenher auf der linken Arschbacke machen.

Ist das der Grund, warum speziell die existierende Modewerbung weltweit zu den langweiligsten und austauschbarsten zählt?

99% aller Mode-Anzeigen (inkl. Parfum) sind: ein Modell (oder zwei oder drei), ein Fotolook und das Markenlogo groß abgebildet.

99% aller Mode-Filme (inkl. Parfum) sind: ein Modell (oder zwei oder drei), ein Filmlook, eine Musik und am Ende das Markenlogo groß abgebildet.

Die Vorteile einer Inhouse-Agentur (Effizienz, KnowHow) werden meiner Meinung meistens dadurch komplett verbraucht, dass sich die kreative Leistung in Grenzen hält und nicht wirklich auffällt.

Deshalb gehen viele Unternehmen mit firmeneigener Agentur auch den Weg, dass sie gewisse Projekte (im Falle MediaMarkt bspw. den Above-the-line-Etat) an klassische Agenturen vergeben.

Die Outhouse Agentur liefert quasi die Konzeptidee und den Rest adaptiert die Inhouse Agentur. Findet man als kostengeplagter Agenturinhaber zwar nicht so prickelnd, aber man weiß ja vorher, worauf man sich einlässt.

Woran liegt es nun, dass es Inhouse Agenturen selten gelingt, wirklich Arbeiten abzuliefern, die einer breiten Masse auffallen?

Vielleicht, weil gute Kreative nicht auf einem einzigen Etat rumhühnern wollen und lieber in Outhouse Agenturen arbeiten?

Vielleicht, weil gute Ideen und eine Stechkarte sich einfach nicht vereinbaren lassen?

Vielleicht, weil der Creative Director ein Abteilungsleiter ist, der normalerweise mit Zahlen jongliert?

Vielleicht, weil ein guter Designer noch lange kein guter Werber ist?

Was immer die Gründe sein mögen, ein entscheidener Qualitätsfaktor für eine gute Kampagne fehlt: der unvoreingenommene Blick von außen.

Man kocht eben in seinem eigenen Fleisch und sieht die Welt nicht mit der nötigen Distanz vom Unternehmen. Oder aber, der Kreative sieht es, aber der Chef, der es entscheidet, sieht es nicht.

Ausnahmen bestätigen die Regel:

Eine der wenigen Inhouse Agenturen, die immer wieder durch ungewöhnliche Werke auf sich aufmerksam macht, ist die von H+M.




TVC von H&M für H&M. Genauer gesagt: Matthew Williamson for H&M Summer 2009. Music: Stereo Lies – We need a change. Regie: Johan Renck.

Freitag, 5. Juni 2009

Wahre kreative Helden.

Yann Arthus-Bertrand ist Fotograf. Auch wer ihn nicht kennt, wird seine Bilder schon mal irgendwo im stern oder in GEO gesehen haben. 

Er ist bekannt geworden mit seinen Aufnahmen unserer Erde. Und zwar aus der Vogelperspektive (meistens mit Hubschrauber). Seine Bilder sind Realität, sehen aber aus wie Kunstwerke.

 


Zwei beispielhafte Aufnahmen von Yann Arthus-Bertrand.


Dieser Mann dürfte mittlerweile die ganze Erde von oben abgelichtet haben.

Jetzt hat einen Film gedreht. Sein Titel: „Home“.

Mit einer extra für das Militär entwickelten Kamera, die in einer vibrationsfreien Kugel am Helikopter aufgehängt wurde, hat er sich monatelang in die Luft begeben.

Das Ergebnis ist ein zweistündiger Kinofilm, der aber nicht im Kino zu sehen ist. Denn Yann Arthus-Bertrand möchte damit kein Geld à la Hollywood verdienen.

Yann Arthus-Bertrand ist Idealist. Er möchte mit dem Film die Menschen auf den bedenklichen Zustand der Erde aufmerksam machen.

Deshalb kann ihn jeder Mensch kostenlos sehen.

Ab heute. Auf YouTube (hier).

Warum heute? Weil heute der Welt-Umwelttag ist.

Ich finde diese Aktion beeindruckend und sie bereitet mir eine Gänsehaut. Der Film ist fantastisch und erschreckend zugleich.

Ein Zitat von Yann Arthus-Bertrand unterstreicht mein Gefühl:

„Selbst Aufnahmen von Menschen, die mit Vögeln eine rauchende Müllkippe in Dakar durchkämmen, haben eine gewisse Schönheit. Wenn man dann am Boden ist und die Dämpfe des schwelenden Plastiks einatmet, die sie vergiften, könnte man heulen.“

Und noch ein Zitat:

„Ich habe keine Lösung parat. Aber es gibt 6,5 Milliarden Lösungen in den Köpfen. Wir müssen nur zusammen daran arbeiten“.

Was wir längst wissen: Wieder mal sind kreative Ideen gefordert.

Was mich aber am meisten beschäftigt ist folgendes:

Ein Mensch hat ein kreatives Talent, dass er nicht kommerzialisiert, sondern idealisiert und für eine gute Sache einsetzt.

Da kann man nur verschämt zu Boden blicken – mit all seinem Egoismus.

Was sind Goldideen gegen ein solches Projekt?

Ein starker Film. Ein wahrer kreativer Held.

Chapeau, Yann Arthus-Bertrand.



Der zweistündige Film "Home" von Yann Arthus-Bertrand ist ab heute, dem Welt-Umwelttag, kostenlos auf YouTube zu sehen. Link hier.


Donnerstag, 4. Juni 2009

Neidisch.

Wer kreativ arbeitet, der kennt das ohnmächtige Gefühl, das einen manchmal überkommt, wenn man eine geniale Lösung für eine Aufgabe sieht, über die man selbst schon oft nachgebrütet hat.

Gestern habe ich mal wieder so ein Beispiel gesehen.

Es ist die Website einer mittelständischen Werbeagentur namens BooneOakley in der amerikanischen Provinz irgendwo in North Carolina.

Wie oft haben wir hier schon über unsere Eigendarstellung und unsere Website nachgedacht. Und auch, wie neulich jemand im Kommentar richtig bemerkte, über eine bessere Präsenz von LD in der deutschen Werbebranche.

Und dann sieht man so eine verblüffende Idee.

Die Leute von Boone Oakley haben einfach ihre Website auf YouTube gestellt.

Klickt man also booneoakley.com, so landet man auf YouTube und sieht einen interaktiven Film, in den man – wie auf einer Website – hinein klicken kann.

Dazu ist das Ganze mit dieser typisch amerikanischen Unaufgeregtheit umgesetzt worden. Trotzdem fehlen nicht ein paar nette Spitzen gegen die großen Networks.

Genial. 

Auch wenn gleich wieder der ein oder andere einen mahnenden Kommentar schreiben wird, dass interaktive Filme oder gar interaktive Websites auf YouTube schon irgendwann von irgendwem gemacht wurden:

Dieses Ding hier ist einfach nur richtig klasse und erzeugt bei mir einen gesunden Neid.

Gesunder Neid?

Dass ist der, der dich zu Höherem motiviert.

Interaktive Website der Agentur Boone Oakley, Charlotte NC, auf YouTube.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Lauter Labs um einen herum.

Wie der regelmäßige Leser weiß, bewege ich mich täglich häufiger im Internet – im Gegensatz zum Durchschnitt meiner Altersgenossen zwischen 40 und 50.

Ich e-maile (was vermutlich fast alle in meiner Altersklasse tun).

Ich „searche“ (was vermutlich auch fast alle tun).

Ich kaufe online (was vermutlich 75% tun).

Ich ersteigere und versteigere (was vermutlich 50% tun).

Ich bin – eher unwillig – in einem sozialen Netwerk (was vermutlich 25% tun).

Ich twittere (was vermutlich 5% tun).

Ich blogge (was vermutlich 1% tut).

Für Mediaplaner bin ich ein Silver Surfer. Allerdings habe ich erst durch Bloggen und Twittern einen leisen Einblick bekommen, wie sich in dieser Welt jeder mit jedem vernetzt (oder es zumindest versucht). 

Und wie im Web Informationen fließen und Meinungen gebildet werden.

Wer es also wissen will, sollte damit anfangen.

Es entsteht eine ganz neue Hemisphäre an Kommunikationstechniken, die für uns Kreative interessant sind. Und natürlich auch für unsere Kunden.

Weil das nun keine neue Erkenntnis ist, findet man inzwischen ganz viele so genannte Agentur-Labs, die die neuesten der Neuen Medien erforschen.

BBH Lab, Media Arts Lab oder Heye Digital Lab - um nur drei wahllos zu nennen, die mir spontan einfallen

Vor ein paar Tagen las ich von dem in der Szene bekannten und geschätzten Blogger Faris Yakob (hier), dass er Chief Technology Strategist bei McCann-Erickson in New York ist.

Chief Technology Strategist?

Nun, ich stelle mir darunter einen Planner vor, der alle innovativen Kommunikationskanäle screent und nach ihrer Kampagnentauglichkeit abklopft. 

Könnte demnach auch Chief Laborist heissen.

Hört sich für Kunden gut an, ist sicher auch interessant (wenn man es sich als Agentur leisten kann) und unterstreicht die Tatsache, dass man Kampagnen wieder von hinten aufzuziehen beginnt. 

Will sagen, man sucht zuerst die für das Problem und das Budget geeigneten neuen digitalen Kanäle oder technischen Möglichkeiten, bringt diese ins Planning mit ein und überlegt sich dann, wie man es kommuniziert.

Das kann Sinn machen. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass man vor lauter „Neuigkeits-Wahn“ oder „Erster-sein-Hysterie“ die Sinnhaftigkeit für die Marke aus den Augen verliert.

Bei allem Technologie-Hype, es ist doch irgendwie beruhigend, dass es immer noch Werbung gibt, die ihren Weg an die Öffentlichkeit ohne Labs findet.

Apple bietet mit seinem iphone viele verschiedene "apps" (applications) an . Mit der app „brushes“ hat der Künstler Jorge Colombo einen Titel des amerikanischen Magazins New Yorker gezeichnet.

Der sieht cool aus (würde mich aber nicht wundern, wenn die apps in den Apple Labs entstanden sind).

Ok, genug ge-lab-ert.




Der Titel des New Yorker, gezeichnet von Jorge Colombo auf einem "iphone app" namens brushes.

Ausschnitt der abc News über die New Yorker Aktion.

Montag, 1. Juni 2009

Wenn Verbraucher die bessere Werbung machen.

Das Internet hat in gewisser Weise für die Demokratisierung der Kommunikation gesorgt. Selbst in China verschaffen sich viele Menschen, trotz Internetzensur, den Zugang zu allen Informationsquellen, die sie interessieren.

Durch Blogs, YouTube, Facebook, Twitter und all diesen anderen, neuen Ikonen der digitalen Gesellschaft kann quasi jeder Mensch für wenig Geld Kommunikation für viele Menschen machen. Und wenn es einer sehr gut macht, sehen sich seine Kommunikation sogar sehr viele Menschen an.

Nix Neues, ich weiß.

Interessanter wird es für Euch vielleicht, wenn Verbraucher ihre eigenen Werbefilme für Produkte machen. Zum Beispiel die bestehende Werbung eines Unternehmens so umarbeiten, dass sie viel besser als der eigentliche Film wird.

Nachfolgend ein Beispiel für einen Küchen-Häksler namens Slap Chop (das Teil hätte ich übrigens gerne, wenn jemand weiß, wo man den in Deutschland kriegt, bitte melden).

Der eigentliche Film ist so ein typisch amerikanisches Verkaufsvideo für die Shopping TV Kanäle, mit einem Dauerredner namens Vince.

Darunter die Rap-Version eines DJs names Steve Porter.



Der Original-Film für SlapChop mit Salesman Vince.



Die RapChop-Version von DJ Steve Porter.