Dienstag, 3. November 2009

YouTube ist ein Schrottplatz.

Wer immer noch glaubt, das Medium Film ist nur etwas für große Marken, der sollte sich dieser Illusion nicht länger hingeben.

Natürlich braucht man für eine gewisse filmische und technische Opulenz auch ein gewisses Budget. Und das können sich kleine Unternehmen selten leisten. Aber wir alle wissen, dass eine gute Idee nicht immer teuer sein muss.

Früher schon haben uns die Minimalisten aus Skandinavien mit dem ihnen eigenen Humor gezeigt, dass man mit kleinem Geld schräge Geschichten erzählen kann.

Seit sich nun die digitale Revolution in einen Normalzustand verwandelt hat, kann eigentlich jeder, der eine irgendwie geartete Digitalkamera zur Hand hat, einen Film drehen, schneiden und bearbeiten.

Das beruhigende für uns Kreative daran ist: die meisten haben immer noch keine wirklich gute Idee.

Was man daran sieht, dass das Verhältnis von „Schrott“ zu „Qualität“ auf YouTube immer noch den Schrott als eindeutigen Sieger hervorbringt.

Und auch das nachfolgende Konzept dürfte mit professioneller Hilfe entstanden sein: es macht sich das Schrottformat zu Nutzen und aus der werblichen Not von Kleinbetrieben eine Tugend.

Eine amerikanische Firma, die lokale Unternehmen mit Verwaltungsprogrammen und Informationssoftware versorgt, hat für dieses Klientel eine eigene Service-Website geschaffen, die gleichzeitig eine Kampagne für sie selbst ist:

Ilovelocalcommercials.com.

Jeder Unternehmer kann sich hier für einen Werbespot anmelden. Die User entscheiden, wer von den Bewerbern einen kostenlosen Spot realisiert bekommt.

Als Filmemacher fungiert ein schräges Komikerduo aus North Carolina mit Namen „Rhett and Link“ – zwei selbsternannte „Internetainer“.

Die Commercials selbst sind kreativ natürlich nicht atemberaubend, aber das Konzept an sich ist ziemlich amüsant und gut durchdacht. Und natürlich wird hier die typische amerikanische Art der Verkaufspräsentation gut auf die Schippe genommen.

Leider kann man sich auf der Website nur anmelden, wenn man einen Betrieb in den USA hat. Sonst wäre es mir einen Versuch wert gewesen.



Introduction-Trailer von Rhett und Link für das Projekt „I love local commercials“.



Beispielhafter „Local Commercial“.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

moment. also youtube als schorttplatz zu titulieren finde ich ein wenig anmaßend. seit ihr kreative es nicht immer die auf solchen portalen surfen um sichzu inspiereren?

desweitern ist es der zielgruppe scheißegal wie welche idee auf welche art funktioniert und wie man bloß auf diesen crazyshit gekommen ist. ein noch so dummes und ideenfreies video was mehrere millionen mal angeklickt worden ist hat immer noch mehr reichweite als irgend ein ach so toller spot zur nachmittagszeit im fernsehen.

und schrott gibt es in allen bereichen unseres daseins immer mehr als qualität...