Samstag, 24. September 2011

Mitlachen statt mitmachen.

Viele Redner aus der digitalen Agentur- und Kreationsbranche haben auf der dmexco gebetsmühlenhaft betont, dass der Konsument der Zukunft seine Marken mitgestalten und sich mit seiner Meinung einbringen will.

Dass er die Chance haben will, sich in eine Aktion, in eine Bewegung oder einen Event einklinken (à la Nike Running) und mit anderen vernetzen zu können.

In meinem Beitrag „Falsche Gradeinstellung“ unten habe ich ausführlich dazu Stellung genommen.

Ich bin der Überzeugung, dass dieses Bedürfnis zunimmt, aber dass sich auch in Zukunft die große Masse der Menschen nicht von Marken engagieren lassen will.

Viele Menschen wollen sich – wie bisher – berieseln, unterhalten und informieren lassen, ohne sich selbst einbringen zu müssen.

Um Reichweite und eine breite emotionale Awareness für eine Marke zu generieren (ich rede hier nicht von digitaler one-to-one-Kommunikation), wird ein Massenmedium der Zukunft vielleicht bald nicht mehr das klassische TV, sondern eben das interaktive TV sein.

Und vielleicht nicht mehr auf ARD, ZDF oder SAT1, sondern eben auf YouTube oder anderen Self-Broadcasting-Channel.


Erfolg hat, wer es schafft, immer wieder emotionale wie relevante Stories zu präsentieren. Dramen, Komödien, Markeninszenierungen, etc.

Das angehängte Beispiel zeigt, wie Entertainment und Emotionalisierung für eine Marke in diesen Zeiten gehen kann.

Höchst amüsant, wie ich finde.

Eine Marke (Carlsberg) startet einen kleinen, ungewöhnlichen Event im Kino (fast wie eine versteckte Kamera-Show). Dieser Event wird gefilmt und dann im Internet aufgeführt (von mir aus kann man das auch „vermarktet“ nennen).

Der Betrachter kann weder in das Video reinklicken, noch gleich was bestellen, noch an irgendeinem Gewinnspiel teilnehmen.

Wie uncharmant und unsouverän wäre das auch, hier jetzt die Links zu Getränkehändlern oder anderen Outlets dranzuhängen.

Das hat diese Marke nicht nötig.

Man guckt sich den Streifen einfach nur an und unterhält sich köstlich. Man entwickelt Sympathie und Respekt für die Marke und redet mit anderen drüber.


Für solche Auftritte ist eine klare Marken- und Kommunikationsstartegie nötig.

Und der Mut der Kunden, auf neue Wege zu setzen.

Allerdings, so weit Weg von einem klassischen TV-Spot ist dieser Weg eigentlich gar nicht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na dann PROST! Tolle Geschichte! Einfach, passend und emotional. Das prägt sich ein.
Was das sogenannte Growd-Sourcing anbelangt, so bin ich genauso skeptisch. Es wird keine R&D Abteilung ersetzen können (siehe auch das Homer-Mobil (http://data.motor-talk.de/data/galleries/0/26/5432/32698844/homermobile-3928538194627473904.jpg). Nicht jeder ist kreativ, der eine Idee hat. In dem Sinne...Frohes schaffen.

Anonym hat gesagt…

Mir persönlich wird die Information via www. schon zu viel. Die Frage ist auch, was ist richtig, was falsch. Meiner Meinung nach verleitet das Netz dazu, dass sich jeder die Information sucht, die ihm persönlich in den Kram passt - das ist aber Desinformation!

Ich habe vor einiger Zeit einen WIFI-Kurs für Werbung gemacht, in dem die Lehrer keine Antwort zum Unterschied was ein Slogan, was ein Claim sei. Alle sagen zu beidem das Gleichr, nämlich, dass die Ausdrücke identisch seien. Solche Todelantworten haben mir nie genügt. In diesem Fall habe ich zum Glück eine glaubwürdige Antwort hier gefunden: http://textergesucht.blogspot.com/2008/10/slogan-oder-claim.html?showComment=1316857024107#comment-c2944682692053802631

Danke dafür
Uwe Steinfeld

PS: Ich bleibe namentlich nicht anonym, habe aber nicht herausgefunden, wie es anders geht - so, dass mein Name oben steht!