Jetzt auch Deutschlands oberster Goldjäger.
Sein Modell heisst: nur noch in den Jahren mit gerader Zahl Arbeiten zu den Award Konkurrenzen einschicken. Und die gesparten Millionen in eine Nachwuchsakademie stecken.
Das ist lobenswert. Und entspricht dem pressewirksamen Naturell der Agentur.
Aber es bekämpft den eigentlichen Auslöser des Übels nicht.
Dabei ist dieser Auslöser längst erkannt: die Rankings der Fachpresse – und besonders das des Manager Magazines.
Es würde den Goldwahnsinn extrem eindämmen, wenn sich die deutschen Agenturen auf ein paar wenige Wettbewerbe einigen.
Wettbewerbe, die es zumindest auch in ihren Beurteilungskriterien strenger nehmen mit den Fakes (auch wenn das nicht immer klappt).
Meine Favoriten:
National: ADC.
International: Cannes. One Show. D+AD.
Fertig.
Kreative predigen immer Vereinfachung. Das ist Vereinfachung bei den Awards.
Wettbewerbe wie BoB, Lead-Awards, Radiostars, DMMA Online Star und natürlich der Effie haben dabei immer noch ihre Berechtigung, würden aber in meinem Ranking nicht auftauchen – weil es Spezialdisziplinen sind. Und genau so sollte man sie auch kommunizieren.
Einige Versuche, die Agenturen zusammen zu schliessen und die Reduzierung der Wettbewerbe durchzusetzen, sind in den vergangenen Jahren leider kläglich gescheitert.
Vielleicht wäre jetzt ein neuer und richtiger Zeitpunkt, denn die Zunahme der Geld- und Reputations-Vernichtung wird schwer erträglich.
Vielleicht wäre jetzt ein neuer und richtiger Zeitpunkt, denn die Zunahme der Geld- und Reputations-Vernichtung wird schwer erträglich.
Den größten Hebel, ein Umdenken einzuleiten, haben allerdings nicht die Agenturen.
Sondern die Fachpresse.
Sie könnten die 4 bis 8 führenden Wettbewerbe bestimmen. Und das Ranking danach ausrichten.
Doch die Presse macht da nicht mit.
Weil sie von der Flut der Wettbewerbe profitiert (die sind ein dankbarer Themen- und Anzeigengenerator).
Und weil sie selbst einige Medien-Kooperationen mit einzelnen Wettbewerben hat.
Wettbewerb muss sein. Wettbewerb fördert bessere Leistung. Wettbewerb entdeckt Talente. Doch Wettbewerb nur alle zwei Jahre wirkt unentschlossen. Das zitierte Beispiel Olympia oder Weltmeisterschaft hinkt ebenfalls (alle vier Jahre).
Denn wir reden hier über unsere Bundesliga. Und die findet jedes Jahr statt.
Wenn sich die einschlägigen Agenturen endlich endlich endlich einer Wettbewerbskonzentration verschreiben würden, dann wäre das für alle die beste Lösung.
Für Agenturen, für den Nachwuchs, für die Kunden.
Nur die Award-Industrie hätte ein Problem.
Damit könnte ich leben.
Damit könnte ich leben.